Der Vulkan gilt offiziell seit dem 25. Dezember als „aus“. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: das ist erst der erste Schritt auf einem sehr langen Weg. Noch sind tausende von Menschen evakuiert, und wann sie wieder in ihre Häuser (so noch vorhanden) dürfen, steht in den Sternen. Es ist nun mal so, „aus“ heißt zwar, das immer noch namenlose Monster spuckt nicht mehr, aber das Lavafeld ist immer noch heiß und gast vor sich hin, und einiges von dem, was da so ausgast, ist der Gesundheit und dem Leben nicht so ganz zuträglich, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid in hohen Konzentrationen, zum Beispiel. Niemand kann verlässlich sagen, wie lange das andauern wird, aber wenn man sich vor Augen führt, dass die Lava an manchen Stellen bis zu 60 Meter (ja, Meter, das ist kein Schreibfehler) hoch ist... Wie lange dauert es, bis diese Zonen soweit abgekühlt sind, dass sie gefahrlos betreten werden können?
Da sind wir dann schon beim nächsten Problem, wie baut man auf so etwas Straßen? Irgendwie muss die Nord-Süd-Verbindung wieder hergestellt werden, die Fahrerei über die Ostseite kann kein Dauerzustand sein, insbesondere nicht für die, die im südlichsten Teil des Aridanetals wohnen, aber im nördlichen arbeiten und umgekehrt.
Dann sind da die vielen zerstörten Häuser, für viele war das ihr Zuhause, der Garten drum herum auch Ernährung, natürlich nicht ausschließlich, aber ein paar Kartoffeln und Tomaten, ein paar Obstbäume, die selbst gezogenen Chilis für die Mojo gehören hier zum Leben dazu.
Aber auch die Häuser, die noch stehen, können nicht so einfach wieder bezogen werden. Zum einen ist da die Vulkanasche, die erst einmal weggeräumt werden muss, um die Häuser überhaupt wieder betreten zu können. Es gibt Häuser, die bis zur Dachkante in Asche versunken sind, und das ausbuddeln ist das eine, aber wohin mit soviel Asche? Auf die Straße geht nicht, denn da liegt...noch mehr Asche.
Dazu kommt noch, dass die Häuser erst wieder an die Versorgung angeschlossen werden müssen, ohne Wasser und Strom nützt einem auch ein ausgegrabenes und sauber gefegtes Haus nicht allzu viel.
Aber die Palmeros werden diese Probleme so lösen, wie sie das schon immer getan haben: poquito a poco, langsam und mit Geduld.